Fallstudien
Project Pharmaceutics – zytotoxische Arzneimittel
Project Pharmaceutics – zytotoxische Arzneimittel
ProJect Pharmaceutics nutzt den Teclen Lyoprotect® Beutel zur Lyophilisation von innovativen zytotoxischen Arzneimitteln
Vorstellung ProJect Pharmaceutics GmbH
Die ProJect Pharmaceutics GmbH (PJP) entwickelt für internationale Kunden aus der Pharma- und Biotech-Branche maßgeschneiderte Formulierungen und Herstellungsprozesse für zukunftsweisende Medikamente.
Die PJP mit Sitz in Martinsried bei München besteht seit 2010 und entwickelte sich seither zum führenden europäischen Dienstleistungsunternehmen für die pharmazeutische Entwicklung von Krebstherapeutika, speziell von sogenannten Antibody Drug Conjugates (ADCs). Bei diesen hochinnovativen Wirkstoffen wird ein stark zytotoxischer Wirkstoff an einen monoklonalen Antikörper gekoppelt, der das Wirkmolekül zielgerichtet an die Krebszellen führen soll.
Für derartige Arzneimittel entwickelt PJP neben der Formulierung auch effiziente und robuste Herstellungsprozesse, die aus eigenen Pilotanlagen in den Großmaßstab der industriellen Sterilfertigung übertragen werden. Dabei verfolgt PJP einen konsequenten „Quality by Design“-Ansatz, damit die Arzneimittel in der Produktionsanlage reibungslos und in gleichbleibend hoher Qualität prozessiert werden können.
Mit dieser Problemstellung hat sich das Team von PJP an die Teclen GmbH gewandt, die verschiedene Produkte für die kontaminationsfreie Lyophilisation anbietet.
Ausgangssituation
Bei der Entwicklung und Herstellung von vielen Medikamenten ist die Gefriertrocknung ein wesentlicher Schritt, um Wirkstoffe haltbarer und das fertige Arzneimittel lagerfähig zu machen. Insbesondere bei Krebstherapeutika mit hochsensiblen Wirkstoffen ist die Gefriertrocknung oft zwingend erforderlich, um Abbau und Wirkungsverlust während der Lagerung zu vermeiden.
Bislang wurden die Produkte in offenen Glasfläschchen gefriergetrocknet. Die Kontamination des Gefriertrockners durch potentiellen Austrag von toxischem Material aus den Fläschchen bzw. durch Glasbruch stellt hierbei ein Risiko für die Mitarbeiter dar, und der erhöhte Reinigungsaufwand sowie häufiger Wechsel des Vakuumpumpenöles erhöht die Produktionskosten erheblich.
Versuche, das Lyophilisationsgut in Sterilisationsbeutel einzuschweißen und die Gefriertrocknung aus solchen mehr oder weniger gasdurchlässigen Beuteln heraus durchzuführen, waren nicht erfolgreich. Die starke Behinderung des Sublimat-Abstromes an der Beutelmembrane führt zu massiven Veränderungen der Prozesseigenschaften und eine effiziente Gefriertrocknung ist dadurch nicht mehr gewährleistet.
Die Lösung: Lyprotect® Beutel
Nachdem Dr. Andreas Schütz von PJP die bisherige Vorgehensweise Rolf Lenhardt von der Teclen GmbH erläutert hatte, stand der gemeinsame Lösungsweg recht schnell fest:
Der Gefriertrocknungsprozess sollte möglichst identisch zum Vorgehen bei der Lyophilisierung im offenen Vial sein und gleichzeitig einen kompletten Schutz des Produkts und der Umgebung darstellen. Der spezielle Lyprotect® Beutel bietet diesen Vorteil.
In den Beutel kann das komplette Gebinde (im allgemeinen eine Metallwanne) der Vials eingebracht werden, die offene Seite wird mit einem Clip-System verschlossen oder zugeschweißt. Anschließend können die Vials mit den identischen Trocknungsparametern lyophilisiert werden, die auch bei offenen Behältern verwendet werden. Eine Behinderung des Sublimat-Abstromes findet nachweislich nicht statt.
Je nach Anforderung kann der Beutel im Autoklaven sterilisiert werden, bevor er befüllt wird.
Beutel für Vials
Der Lyoprotect® Beutel zeichnet sich durch eine herausragende Wasserdampfdurchlässigkeit aus und verhindert gleichzeitig zuverlässig, dass Bakterien, Keime oder Partikel auf die jeweils andere Seite gelangen.
Da der Lyoprotect® Beutel zudem sehr flexibel ist, können die Vials auch direkt im Beutel mit den Lyo-Stopfen verschlossen werden. Dabei werden die Stellflächen zusammengefahren und verschließen die Vials vollständig.
Intensive Tests der PJP bestätigten die hervorragende Eignung des Lyoprotect® Beutels für die Lyophilisierung. Mittels umfangreicher Versuchsreihen konnte die Partikeldichtigkeit der Beutel auch unter Extrembedingungen nachgewiesen werden. Vom Trocknungsverlauf her waren Muster-Vials im Beutel mit offenen Vials hingegen völlig äquivalent. Bei PJP kommen Lyoprotect® Beutel nunmehr bei allen Projekten mit toxischen Inhaltsstoffen sowie bei allen Chargen zur Herstellung steriler präklinischer Muster zum Einsatz.
„Wir hatten bereits einige Sterilisationsbeutel ausprobiert und mussten jedoch immer Kompromisse bei den Trocknungsparametern eingehen. Mit Lyoprotect® können wir nun unsere Trocknungsphilosophie des Single-StepCycles wesentlich besser realisieren – wir halten das Lyoprotect® System durchaus auch für die GMP-Produktion von lyophilisierten Arzneimitteln für geeignet.“
Dr. Andreas Schütz,
Managing Director von ProJect Pharmaceutics